BOV

Aus 3000GT
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Blow Off Valve aka. BOV

Allgemeines, Zweck

Das BOV dient dazu, überschüssigen Druck abzulassen, der sich vor der Drosselklappe aufbaut, wenn man (z.B. beim Schalten im Beschleunigungsvorgang) schlagartig vom Gas geht. Die Turbos sind in diesem Moment "in vollem Schwung". Die antreibenden Abgase werden zwar durch das Schliessen der Drosselklappe reduziert, aber dies wirkt sich erst verzögert aus. Damit die Kompressorseite der Turbolader keinen an der Drosselklappe reflektierten Rückstau der Ansaugluft "auf den Deckel" bekommen (engl. "compressor surge"), was ihre Lebensdauer drastisch reduzieren würde, gibt es das BOV, welches den Überdruck ablässt (entweder in den Ansaugtrakt oder ins Freie).

Bei diesem Ablassen (und sonst möglichst nicht) öffnet es sich und macht ggf. ein zischendes Geräusch, das von Tunig-Fans allenthalben hoch geschätzt wird. Dieses Geräusch ist aber NICHT der Zweck eines BOV, sondern die Vermeidung des "compressor surge" (siehe hier: BOV-Erklärung auf Englisch).

Funktion

Das BOV hat 3 Anschlüsse:

  1. Steuerleitung: Ein dünner Schlauch von der Ansaugbrücke (hinter der Drosselklappe).
  2. Eingang: Ein 34/38mm Schlauch von der Y-Pipe kommend.
  3. Ausgang: Ein weiterer Schlauch zum Ansaugtrakt nach dem Luftfilter/MAF vor dem hinteren Turbo gehend (wenn diese Seite "offen" ist, dann handelt es sich um ein "offenes" BOV).

Innen drin sind z.B. ein Kolben und eine Feder. Der Kolben verschliesst im Grundzustand den Ausgang Nr. 3. Die Feder ist so vorgespannt, dass sie den Kolben zu hält, sodass der Ausgang dicht verschlossen ist.

Wenn die Drosselklappe unter Ladedruck plötzlich geschlossen wird, wird der Druck in der Ansaugbrücke hinter der Drosselklappe wesentlich niedriger als in der Y-Pipe, wo noch der volle Ladedruck anliegt. Über die Steuerleitung Nr. 1 beaufschlagt dieser Unterdruck den Kolben, und dies zusammen mit dem Überdruck auf der Y-Pipe-Seite muss die Federspannung überwinden, sodass der Kolben in diesem Zustand öffnet.

Nicht öffnen darf der Kolben, wenn der Motor im Saugbetrieb z.B. im Leerlauf oder im Schiebebetrieb bei geschlossener Drosselklappe läuft (Motorbremse), sonst kommt es zu komischen Geräuschen, unruhigem Leerlauf und Knallerei im Auspuff ("Backfire").

Einstellung

Bei einigen BOV's kann man die Federspannung einstellen. Diese Federspaannung sollte immer so niedrig wie möglich gewählt werden: Sie muss nur gross genug sein, um die maximale "Suagfähigkeit" des Motors zu kompensieren. Diese tritt i.d.R. im Schiebebetrieb (Motorbremse) auf. Hier ist meistens Rumprobieren angesagt.

Die Feder muss härter gemacht werden, wenn es im Auspuff knallt, der Leerlauf unrund ist oder das Ventil bei leichten Bewegungen der Drosselklappe und geringer Last ständig rumzwitschert.

Die Feder ist zu stramm, wenn das BOV beim plötzlichen Schliessen der Drosselklappe unter Last keinen Ton mehr von sich gibt bzw. sehr laute ratternde oder zwitschernde Geräusche auftreten ("compressor surge"). Ein Beispiel dafür findet Ihr hier.

So klingt es, wenn es korrekt funktioniert.