Zündkabel
Zündkabel am 6G72 Motor des 3000GT
Allgemeine Informationen
(Quellen u.a. NGK-Webseite und stealth316, s.u.)
Zündkabel werden auch als Zündleitungen bezeichnet.
Sie verbinden bei einer elektronisch gesteuerten Zündanlage mit mehreren Zündspulen (wie im 3000GT) die Hochspannungs-Ausgänge der Zündspulen mit den Zündkerzen. Diese Hochspannung beträgt über 25.000 Volt (bis zu 40.000 Volt) und soll zuverlässig und möglichst verlustfrei übertragen werden.
Andererseits dürfen die durch die Spannungsimpulse in den Zündleitungen entstehenden Störsignale nicht auf die Motorelektronik ([ECU], [ABS] und andere Steuergeräte) durchschlagen, und auch der Radioempfang soll störungsfrei ablaufen. Daher werden Zündleitungen durch zusätzliche elektrische (ohm'sche) Widerstände "gedämpft". Diese können Bestandteil des Kabels oder in den Steckern integriert sein. Allerdings darf diese Dämpfung nicht zu hoch ausfallen, damit die bei der Zündkerze ankommende Spannung noch hoch genug ist, um den Zündfunken zu erzeugen. Man muss also einen Kompromiss zwischen Entsrörung und Leistung finden.
Es gibt 3 gängige Typen (Technologien) für Zündleitungen:
- Kupferzündleitungen mit Entstörwiderstand in den Steckern
- Carbon-Widerstandszündleitungen
- Zündleitungen mit induktivem Blindwiderstand
Je nach Technologie treten hier andere charakteristische Widerstandswerte auf (mit einem Ohmmeter einfach meßbar):
Bei Kupferzündleitungen mit Steckerwiderständen ist der Widerstand nicht oder nur geringfügig von der Kabellänge abhängig (natürlcih haben die Kupferkabel selbst auch einen Eigenwiderstand). Der meßbare Widerstand bei intakten Zündleitungen dieser Art liegt bei 1...6,5 Kilo-Ohm (also 1000 bis 6500 Ohm).
Carbon-Widerstandszündleitungen weisen einen Widerstand von 19...23 Kilo-Ohm pro Meter Kabellänge auf.
Zündleitungen mit induktivem Blindwiderstand liegen mit 2,2 kΩ bis 8 kΩ "im Mittelfeld".
Die OEM Zündleitungen (MD156560) haben einen längenabhängigen Widerstand: Jeff Lucius hat [http://www.stealth316.com/2-msd-ignwires.htm auf seiner Webseite eigene Vergleichs-Meßwerte] veröffentlich, bei denen ein längen- abhängiger Widerstand von ca. 10...18 kΩ herauskam. Die Messungen sind schwer interpretierbar, da es sich offenbar um alte Kabel handelte. Die tatsächlich verwendete Technologie möge bitte jemand hier ergänzen!
Welche Zündkabel für welchen Zweck
Hier eine kurze Quintessenz der vielen Informationen, die im Internet kursieren.
Generell gilt: Alte, angegriffene Zündleitungen ersetzen! Nach 10 Jahren spätestens sind sie "fällig", und wegen des relativ geringen Anschaffungspreises wäre ein Austausch auch die erste Wahl bei Problemen mit der Zündung (z.B. Aussetzer).
Für den Serienzustand des 3000GT (und auch für moderate Leistungssteigerung) sind die OEM Zündleitungen sicherlich ausreichend, sofern man auch bei den empfohlenen Serien-Zündkerzen bleibt.
Für Kupferzündkerzen mit verringertem Elektroden-Abstand (in USA bei leistungsgesteigerten 6G72 Motoren üblich) sollten auf jeden Fall Zündleitungen mit sehr geringem Widerstand eingesetzt werden, z.B. von MSD (MSD 8.5mm Superconductor 32709 Spark Plug Wires 6G72 DOHC), erhältlich bei den üblichen Händlern in USA wie z.B. Ninjaperformance] oder [3SX].
Leut Jeff Lucius (stealth316) und nach eigenen Erfahrungen gibt es hier keine Probleme mit Aussetzern, und der Radioempfang wird auch nicht gravierend gestört (ist kein Sender eingestellt, hört man allerdings ein drehzahlabhängiges Knattern).
Die Beschreibung auf der MSD Webseite lässt den Schluß zu, dass es sich um Kabel mit induktivem Blindwiderstand handelt. Prüfen!
Eine weitere Alternative sind Magnecor KV85 V5 Zündleitungen, die definitiv Kabel mit induktivem Blindwiderstand sind. Diese sollen laut Jeff Lucius einen sehr hohen Ohm'schen Gleichstromwiderstand besitzen; meine eigenen Messungen bestätigen dies. Andererseits haben weder er noch ich irgendwelche Probleme mit den Magnecor Kabeln gehabt. Sie sind jedenfalls verwendbar und u.a. über Amber Performance in UK zu beziehen.
NGK bietet Zündleitungen für den Z16 unter der Produktbezeichnung RC-ME78 an, diese dürften technisch den Mitsubishi Serien-Leitungen entsprechen.